Fledermäuse im Anflug!
Gleichzeitig mit dem Frühlingsschnitt Kletterpflanzen konnte die Umgebungsgruppe der Sagi Hegi in luftigen Höhen ein lange gehegtes Projekt umsetzen: Eine gute Auswahl an Fledermaus-Nistkästen konnte mit Hilfe eines Drehliftes erfolgreich an den Fassaden montiert werden. Fledermausschutz ist mehr als nötig: Die rund 30 in der Schweiz vorkommenden Arten sind heute zum Teil stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht, sämtliche Fledermausarten sind inzwischen geschützt. Wie so viele andere Kleintiere und Insekten leiden auch die scheuen Nachttiere unter der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume (alte Bäume, offene Dachstöcke und Scheunen, Trockenmauern, ungestörte wilde Winkel), vor allem aber unter der intensiven Anwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft.
Nistkästen sind immerhin dort eine gute Alternative, wo natürliche Verstecke und Nistmöglichkeiten fehlen. Allerdings machen sie nur Sinn, wenn in der Umgebung auch ein gutes Nahrungsangebot vorhanden ist und weitere geeignete Lebensräume erschaffen werden wie etwa Alt- und Totholz, Bäume und verschiedenste Strukturen. Etwas Unordnung im Garten ist verschiedenste Wildtiere von höchstem Wert. Schon ein kleines Beet oder ein passend bepflanzter Balkon kann die scheuen Säugetiere zu einem Besuch einladen: Nachtduftende (biologische!) Pflanzen wie Nachtkerzen, Nachtviole, Türkenbundlilie, Seifenkraut, Wilde Artischocke, Minze, Melisse, Borretsch, Salbei, Schnittlauch, Wald-Geissblatt etc.) ziehen Nachtfalter und Co zuhauf an. Ein gedeckter Tisch für die Fledermäuse, die auf ihren nächtlichen Flügen massenhaft Mücken, Falter und Käfer erbeuten müssen – bis zur Hälfte ihres Körpergewichtes.
Naturnahe Gärten und Siedlungsräume ohne grelle Beleuchtung sind für sie überlebenswichtig. Das Naturgartenkonzept der Sagi Hegi mit zahlreichen Strukturen wie Hecken mit einheimischen Sträuchern, verschiedenen Bäumen, einem von Insekten belebten Siedlungskompost, kleinen Teichen, Trockenmauern und genügend Schlupfwinkeln, sowie vielen biologischen Wildpflanzen und nachtduftenden Schmetterlingsblumen wird für die gefährdeten Nützlinge hoffentlich bald zum Schlaraffenland und Heimathafen.
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