Häuser

Sagi Hegi: Weiber-Sound & kein Corona-Blues

Bilder und Text von Eva Rosenfelder, Sagi Hegi


Wie schön in der Sagi zu wohnen. Nicht nur, dass Nachbarschaftshilfe spontan angeboten wird, wo immer nötig. Auch kulturell und sozial muss hier niemand verhungern.

Ohrenschmaus wie etwa die virtuose Einlage auf dem Balkon von Jutta Stein am Piano mit Tochter Hannah an der Violine oder das sprühende Hofkonzert von «Florence und das Nieretischli» bereichern den stillgelegten Alltag. Literarische Happen kommen per «Flaschenpost» von Emanuel Steck (www.inthewall.ch) – vom Spezialisten ausgewählte Gedichte für Geist und Seele und gegen den Überdruss.

Neben wilden Welpenspielstunden der Kleinst-Vierbeiner findet im Innenhof täglich Morgen- Yoga statt zur Entspannung - angeleitet von Röbi Schwarzenbach mit Pudel.

So viel Leben auf 2 m Abstand – wer hätte das gedacht.

Klingender Weiber-Sound

Zu Ehren unserer blühenden Linden findet jährlich unser «Lindenbrunch» statt, der stets auch mit musikalischen Überraschungen aus dem Kreis unserer BewohnerInnen aufwartet: Inspiriert von der amerikanischen Amateurin Florence Foster Jenkins, die trotz ihrer alles andere als überragenden Musikalität unverfroren vors Publikum trat, beschlossen unsere vier Prachtladies Sonja Waibel Breu (Stimme/Gitarre), Béatrice Herbst (Stimme/Perkussion), Patrizia Koschek (Stimme/Flöten) und Claudia Schwarzenbach (Akkordeon) an jenem schicksalshaften Lindenbrunch 2017, es ihr gleich zu tun.

Dem Herzklopfen zutrotze traten sie im kommenden Jahr gemeinsam vors Publikum - ganz nach dem Motto ihres Leitbildes, genüsslich das Mittelmass zu zelebrieren: «Wir erheben keinen Anspruch auf Perfektion, lieber erheben wir unser Prosecco-Glas.» Beim Üben stets die edle Flasche in ihrer Mitte auf Claudias besagtem «Nierentischchen», war auch schon der Name für die fidele Weiberband geboren: Florence und das Nieretischli.

Der erste Auftritt war fulminant und machte allerseits viel Spass und Freude. Den Weibern desgleichen, so dass die Band bestehen blieb und seither immer wieder mal mit einer musikalischen Überraschung aufwartet – wunderbar und sprühend vor Lebensfreude.

Eine echte Bereicherung, gerade zu Corona-Zeiten. Bravo!

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