Über 30 Jahre Gesewo-Selbstverwaltung
Die Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen Gesewo wurde 1984 gegründet. Ihr Ziel war, in Anlehnung an das Modell der Genossenschaft WOGENO in Zürich, das "Schaffen von attraktivem Wohnraum für Leute, die neue Lebensformen ausprobieren, die traditionelle Rollenverteilung aufbrechen und ganzheitlich leben wollen...". Mit der Sagi Hegi wurde das erste (und für lange Zeit auch einzige) Gesewo-Projekt verwirklicht: 1992 konnte nach verschiedenen Startschwierigkeiten die Siedlung mit insgesamt 45 Wohnungen bezogen werden.
Die "Sagi-Monokultur" sorgte immer wieder für Diskussionsstoff: Soll sich die Gesewo auf ihr "Stammhaus" beschränken oder einen Wachstumskurs verfolgen? Das Fazit aus diesen Diskussionen war schliesslich die Erkenntnis, dass das „Sagi-Modell“ des Zusammenlebens und -wohnens Zukunft hat. Inzwischen wächst die Gesewo kontinuierlich: Nach dem Pionierprojekt, der Sagi Hegi mit 45 Wohnungen kamen weitere selbstverwaltete Häuser unter das Genossenschaftsdach der Gesewo:
1992 |
wurde die erste Siedlung der Gesewo, die Sagi Hegi, bezogen. |
1996 |
wurde das Haus Wülflingerstrasse 37 erworben. |
2000 |
folgte auf Initiative der Mieter:innen die Liegenschaft Hörnlistrasse 16. |
2003 |
schlossen sich die Langgasse 76 und die Giesserstrasse 2 der Gesewo an, dies ebenfalls auf Wunsch der Mietenden. |
2004 |
erwarb die Gesewo die Feldstrasse 39 sowie die Blumenaustrasse 6. |
2005 |
wurden die Eulachstrasse 6 und die Grenzstrasse 13 gekauft. |
2008 |
kam der Hirschen in Diessenhofen zur Gesewo. |
2010 |
konnte zum zweiten Mal ein neues Haus bezogen werden, das Cluster-Haus Kanzlei-Seen an der Kanzleistrasse 50. |
2011 |
kam die Eichliackerstrasse 12 zur Gesewo. |
2013 |
folgte der dritte und bisher grösste Neubau der Gesewo: Das Mehrgenerationenhaus Giesserei. Die 151 Wohnungen mit 7 Gemeinschafts- sowie diversen Gewerberäumen wurden im Frühling 2013 bezogen. Die Giesserei war dannzumal grösste Wohn-Holzhaus der Schweiz, gebaut im Minergie-P-Eco-Standard. Es erhielt im Dezember 2013 die Nachhaltigkeits-Auszeichnung „Umsicht“ des SIA für die zukunftsfähige Gestaltung des Lebensraums. 2015 kam die Giesserei auf den zweiten Platz des nationalen Holzpreises Prix Lignum als ökologische, sozial und ökonomisch wegweisende Holzsiedlung. |
2015 |
erwarb die Gesewo den Grienen und damit auch erstmals Landwirtschaftsland: rund 35'600 m2 mit Wiesen, Gärten, Wald und Strassen, einem Wohnhaus, Ställen und Schöpfen sowie 12 Standplätzen für Wohnwagen. |
2016 |
erwarb die Gesewo im Frühjahr die Helgenstrasse 23 und 25 in Oberwinterthur. |
2020 |
konnten die Bewohnenden in ihre 71 Wohnungen, davon 68 Wohnungen mit 2½ bis 5½ Zimmern sowie drei Grosswohnungen für Wohngemeinschaften, in das «EinViertel» einziehen. Das EinViertel ist ein Viertel des Gebäudes Krokodil in der Lokstadt, ehemals das Industrieareal Werk 1, zentral in Winterthur gelegen. Im Erdgeschoss sorgen vielfältige Gewerbebetriebe für Leben. Ebenfalls im Erdgeschoss hat die Geschäftsstelle der Gesewo ihre Büros eingerichtet. Der gesamte Stadtteil Lokstadt wird nach den Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft auf Basis des SIA-Effizienzpfads Energie entwickelt. Für die Gesewo-Siedlung EinViertel stehen zwölf Parkplätze zur Verfügung; die Siedlung ist somit (fast) autofrei. |
2022 |
Die Gesewo verkauft ihre Liegenschaft Hirschen aufgrund des Entscheids der ausserordentlichen Generalversammlung 2021. |
2023 |
Nachdem die Gesewo im Jahr 2022 nach einem Auswahlverfahren unter Genossenschaften den Zuschlag für das Baurecht erhalten hat, stimmte im Januar die ausserordentliche Generalversammlung dem Planungskredit für das Projekt Attikerstrasse in Wiesendangen zu. Der Erstbezug ist auf Sommer 2027 geplant. Im April erhält die Gesewo den Zuschlag für das Baurecht des Areals Obertor in der Winterthurer Altstadt. Die Generalversammlung stimmte im Juni dem Projektkredit zu. Der Erstbezug ist auf 2026 geplant. |